Der Hecht der gerne Gemüse mag

An einem sonnigen Juli Samstag hatte ich die Idee, doch mal wieder mit der Matchrute und einer feinen Stachelschweinpose fischen zu gehen. Es war ja auch schon wieder ein paar Jährchen her, dass ich diese Fischerei so ausgeübt habe. Ratz-fatz die Sachen gepackt, um noch in den Abendstunden ein wenig auf Karpfen mit meinem Kumpel Julian zu gehen. Doch was ich noch nicht wusste, dass mein Abend doch ganz anders verlaufen würde.

Endlich am Weitmannsee angekommen, das Boot beladen und schon konnten wir uns auf den Weg machen. Unser Angelplatz – eine Stelle, die nicht sehr tief war, da ich mit einer feststehenden Stachelschweinpose und einem Hebeschrot fischen wollte.

Schnell eine Hand voll Futter angerührt, Rute zusammengebaut und nun ran ans montieren. Aber erst musste die Stelle ausgeloten und im Anschluss mein Haken mit Maiskorn beködert werden. Rute nun mit Schwung ausgeworfen, noch ein paar kleine Futterballen an die Stelle und es war alles bereit. Treffer, versenkt, na toll, denn gleich beim Auswurf von einem weiteren Futterballen die Pose versenkt. Egal, zumindest konnte ich mir sicher sein, dass ich an dieser Stelle genau gefüttert habe.

Nun hieß es warten, warten…. Die ersten Blasen stiegen auf und die ersten Fische waren da. „Jetzt muss nur noch einer beißen“, dachte ich mir. Ganz ungeduldig beobachtete ich die Pose und wartete auf den ersten Biss. Plötzlich begann die Pose ganz leicht zu wackeln! Bereit für den Anschlag, die Pose ging unter…. jaaaaaa, der  erste Fisch hing. Aus mit dem Traum, denn nach der zweiten Flucht löste sich bereits der Haken aus seinem Maul und weg war er. ,,So ein Mist”. Also das Prozedere wieder von vorne – Rute einholen, neu beködern und Auswurf. Im Stillen dachte ich mir: ,,Hoffentlich haben die Fische jetzt keinen Wind davon bekommen, dass sie jemand fangen möchte”. So war es dann auch, denn die Fische waren erst mal weg.

Die Pose lag wieder an der Stelle und das Warten begann. Eine gefühlte Ewigkeit rühre sich nichts mehr. Doch da – die Pose war plötzlich weg! Endlich hat wieder einer angebissen und hoffentlich  bleibt er am Haken. Und wie er am Haken hängen blieb! Doch mich ereilte das Gefühlt, dass das kein Karpfen war, denn er zog so komisch. Nach fast einer Stunde an Kampf, saß der Fisch nun im Kraut fest. ,,So ein blöder Mist und was mach ich jetzt?” Nach langem ziehen aus allen Richtungen, löste sich endlich meine Rute und es kam ein riesiger Krautbüschel nach oben. ,,Na toll!” Doch was war das? Es ragte aus dem Krautbüschel eine Flosse hervor. Eilig rief ich nach meinem Kumpel Julian, dass dieser den Kescher nehmen solle. Doch Julian sah mich nur völlig verdutzt an. Sein Blick ging in Richtung Krautbüschel und dann wusste er was los war. Beherzt griff er zum Kescher und versuchte den Fisch zu landen. „Der ist noch nicht ganz drinnen”, rief ich. Julian setzte nach und – er hatte ihn.

Erst mal das Kraut aus dem Kescher und da lächelten mich ein paar Zähnchen an. Was war das! Ein Monster an Hecht. 1,04 Meter und 14 Kilo schwer – was für ein Fang. Jeder kann sich nun vorstellen, wie wir uns gefreut haben. Dies war bisher mein größter Hecht.

Nun ja was soll ich noch dazu sagen, aus so manchem Krautballen kommt eine Überraschung hervor.